Hormone bestimmen unser Leben, auch Ihres. Ob Sie dabei als junge Frau am prämenstruellen Syndrom leiden, Migräne während Ihrer Periode haben, als junger Mann massive Akne während der Pubertät - oder in der Zeit des Wechsels vielerlei Symptome entwickeln wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Libidoverlust, Haarausfall bei Frauen oder die so unangenehme Prostatahypertrophie und die Erektionsstörung beim Mann - das sind nur ein paar Beispiele an Problemen, die keinesfalls schicksalsergeben hingenommen werden müssen. Wie Sie auch ohne massiven Eingriff in Ihr Hormonsystem durch konventionelle Hormonersatztherapie und deren Nebenwirkungen wieder Wohlbefinden erlangen können ist einer meiner Schwerpunkte.
Ein Mythos der immer wieder aufgegriffen wird, ist , dass ein Mangel an Östrogenen der Frau an Ihren Beschwerden Schuld sei. Das mag in wenigen Fällen so sein, Tatsache ist aber, dass z.B. auch in den Wechseljahren noch Östrogene gebildet werden, nur kaum noch mehr in den Ovarien sondern in geringen Mengen in der Nebenniere, deutlich im Fettgewebe. So haben meist nur äußerst schlanke Frauen einen Östrogenmangel, alle anderen produzieren meist noch ausreichend davon und doch werden sie oft unter Generaltherapie mit Östrogenen gestellt, fast immer ohne Laborkontrolle. Dabei ist das Absinken des Progesteronspiegels, der dann nicht mehr im richtigen Verhältnis zum Östrogen steht und ihm nicht mehr in ausreichendem Maß als Gegenspieler dient, das eigentliche Problem.
Damit eine Frau sich wohlfühlt, sollte das Verhältnis von Progesteron zu Östrogen mindestens zwischen 60 und 100:1 liegen. Der Begründer des Begriffs "Östrogendominanz", Dr. John Lee (1929-2003), USA, forderte vor Jahrzehnten schon ein Verhältnis von 200:1 und mehr. Meiner Erfahrung nach braucht es diese Höhe nicht weil unsere Lebensbedingungen sich geändert haben. Allein die allgemeine Leberbelastung aufgrund von Umweltbedingungen der meisten Menschen ermöglicht kaum einen schnellen Abbau erhöhter Hormongaben, die Halbwertszeit erhöht sich d.h. die Verweildauer der Hormone im Blut und damit der Wirkspiegel wenn die Leberprozessierung zu langsam ist. Bei mir werden auch nicht Laborwerte allein therapiert, manche Frauen fühlen sich mit einem Verhältnis unter 60:1 pudelwohl, andere verzweifeln bei einer Ratio von 100:1, alles menschlich und individuell. Es gibt auch noch andere Gründe die dafür sprechen einen guten Progesteronspiegel zu haben, ein paar buchstäblich "schöne" Gründe liefert Professor Huber aus Österreich, er ist meiner Meinung nach ein besonderer Progesteron-Advokat Europa´s.
Wie sehen nun die Beschwerden unter Östrogendominanz aus?
- depressiven Verstimmungen, Angst, Unruhe
- Schlafstörungen
- Hypertonie
- Kopfschmerzen, Migräne
- Reizbarkeit
- Brustspannen (Mastopathie)
- Gewichtszunahme
- Wassereinlagerungen
- Zyklusstörungen verschiedenster Art
- PMS
- Konzentrationsstörungen
- Zysten oder Myome
- Muskel-und Gelenkschmerzen, Fibromyalgie
- Osteoporose
- mangelnde Libido
- Hitzewallungen
- Haarausfall
- Unfruchtbarkeit /Fehlgeburten
- erhöhtes Risiko für Krebs an Gebärmutterhals und Brust
Ein weiteres Erhöhen der Östrogenwertes würde den Quotienten weiter verschlechtern, d.h. die Antibabypille oder klassische Östrogen-Hormonersatztherapie der Wechseljahren sind hier nicht zielführend. Der Umwelteintrag sogenannter "Xenoöstrogene" (=Stoffe die östrogenartige Wirkung im Körper haben) ist heute hoch, gemeint ist z.B. das Bisphenol A in Kunststoffen als eines von vielen. Östrogenlast im Trinkwasser ist real, die wenigsten Klärwerke besitzen die vierte Reinigungsstufe (=Entfernung der Hormone) sie sind aber gehalten in den kommenden Jahren nachzurüsten. D.h. bis dahin versorgt jede Frau die Hormone nimmt Ihre Umwelt gleich mit. Dasselbe ist das Östrogen aus Wachstumspräparaten der Tiermast. Deshalb wird meist nur das Progesteron unterstützt wenn es nachweislich zu gering ist (Labortest). In Form der bioidentischen Hormontherapie. Bei jungen Frauen bei denen aufgrund des Befundes ersichtlich ist dass sie keinen Eisprung haben (= deshalb zu wenig Progesteron produzieren) und dieser angeregt werden soll sind auch pflanzliche Mittel oft ausreichend. Bioidentisches Progesteron wird aus dem Diosgenin der Yamswurzel hergestellt.
Die Störfaktoren:
- Wenn der Körper Stress hat kann er aus dem "Rohstoff" Progesteron auch Cortisol synthetisieren gemäß dem Prinzip "Überleben ist wichtiger als Fortpflanzung", einem Grundprinzip das er auch bei Fertilitätsstörungen anwendet -> der Progesteronspiegel sinkt, der Quotient ändert sich Richtung Östrogendominanz
- Chlostridien (proteolytische Keime aus dem Darm) haben die Fähigkeit zur Ausscheidung vorgesehene und markierte Östrogene wieder ins Rennen zu schicken, also die Markierung abzuknipsen (besonders fies und hinterhältig). Auch hier ändert sich der Quotient in Richtung Östrogendominanz. Hier hilft nur eine Darmsanierung.
Bioidentische Hormontherapie
Bioidentische Hormone heißen so weil sie chemisch gesehen baugleich wie der Körper sie produziert hergestellt werden, d.h. der Körper kann nicht unterscheiden ob er es selbst hergestellt hat oder nicht, das bedeutet auch dass es keine Nebenwirkungen gibt bei korrekter Anwendung und richtiger Dosierung. Verordnet wird Progesteron von mir transdermal, d.h. als Creme. Das hat den Vorteil dass man den "first-pass-effekt" der Leber umgeht und nur die tatsächlich benötigte Menge anwendet und durch die transdermale Anwendung ist das Hormon superschnell im Kreislauf.
Die Eierstöcke einer gesunden jungen Frau produzieren etwa 20 mg Progesteron tgl., das nimmt man als Maß für die Therapie. Je nach Beschwerden richtet sich die Menge der bioidentischen Hormone danach, abhängig davon ob Sie in der Auffüllphase sind oder, falls Sie von den Vorteilen des Progesterons länger profitieren wollen, also in der Erhaltungsdosierung verweilen wollen. Hormone sind verschreibungspflichtig, sie bekämen ein Rezept von mir und eine spezialisierte Apotheke stellt die Creme-Rezeptur her. Diese wird dann tgl. oder zyklusabhängig an besonders dünnen Haustellen, z.B. den Unterarminnenseiten, aufgetragen.
Regelmäßige Hormonkontrollen gewährleisten dass sich keine Überdosierung einschleicht.
Anmerkung: das in der Medizin als Begriff übliche "Estrogen, Estradiol" wurde hier der Gebräuchlichkeit halber und für das Verständnis mit dem mittlerweile überholten Begriff "Östrogen" veranschaulicht.
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