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Die Histaminintoleranz oder besser gesagt die Histaminose bezeichnet ein Missverhältnis  zwischen dem im Stoffwechsel anfallenden Histamin und dessen  Abbau. Das heißt es gibt dann immer 1 von 2 Problemen das Sie haben können: es wird meist im Körper mehr Histamin produziert als man abbauen kann oder der Abbau funktioniert nicht gut.

Typische Beschwerden bei Histaminüberladung sind: 

Durchfall, Bauchschmerzen oder Krämpfe, weicher Stuhl, Übelkeit, Sodbrennen, Brechreiz, Völlegefühl, leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen oder Migräneattacken, laufende Nase, Schnupfen, Verengung der Luftwege und Atemnot, Asthma, Schwindelgefühl, Orientierungsstörungen, Urticaria (Nesselsucht), Herzklopfen, Schwellungen der Augenlieder, Hautrötung und Hitzewallungen (Flush-Reaktion), Tachykardien, Arrythmien

Histamin ist ein biogenes Amin, wird hauptsächlich in Mastzellen, in Zellen der Magenschleimhaut, in Epidermiszellen sowie Nervenzellen aus der Aminosäure Histidin gebildet, es ist als Gewebshormon sowie als Neurotransmitter aktiv, noch dazu kommuniziert es mit allen übrigen Hormonen

Der Abbau erfolgt hauptsächlich über ein Enzym des Darmes, die Diaminooxidase (DAO). Sie baut 80% des anfallenden Histamins ab. Es gibt noch ein zweites Enzym, die HNMT oder Histamin-N-Methyltransferase, diese baut die restlichen 20% Histamin ab, ist vorwiegend intrazellulär aktiv und inaktiviert das Histamin dort. Die NHMT-Kapazität ist hauptsächlich für das Zentralnervensystem, also auch das Gehirn, relevant, also Histamin-verursachte Schlafstörungen, Unruhe, Ängste weil Histamin dort die Rezeptoren für Serotonin, Dopamin und Noradrenalin besetzt und die Neurotransmitter verdrängt.

Quellen für Histaminüberladung (Hierarchie nach Einfluss):

  • Stress
  • Histamin produzierende Keime aus dem Darm
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Histamingehalt der Nahrungsmittel

bedeutet: Stress  macht Mastzellen instabil und diese setzen Histamin frei, spezielle Keime im Darm die da nicht sein sollten produzieren Histamin, oder aber sie vertragen ein oder mehrere Lebensmittel nicht -> jede Unverträglichkeitsreaktion liefert als Endergebnis immer Histamin, ebenso die Allergie. Da ist der Gehalt an Histamin in Lebensmitteln noch das kleinste Übel.

Getestet werden kann das Histamin über Blut, Urin und Stuhl. Der ideale Test ist der Urintest: er beurteilt das anfallende Histamin im Verhältnis zur Abbauleistung der DAO und der NHMT. Diesen Test verwende ich vorzugsweise.

Therapie:

Die Therapie richtet sich natürlich dann nach der/den Hauptquelle(n) für Histamin. Ist es Stress muss man über Stressabbau reden, und Maßnehmen ergreifen wie z.B. Mastzell-Stabilsierer, natürliche oder auch chemische wenn nötig. Sind es die Darmkeime kommt man um einen Darmsanierung nicht herum. Auch wenn Nahrungsgmittel-Unverträglichkeiten vorherrschen ist es die Darmsanierung denn der Darm ist die Ursache für Nahrungsmittelunverträglichkeiten (und Allergien). Und natürlich, wie so oft, ist es hilfreich in der Heilphase auf den Histamin-Gehalt der Nahrungsmittel zu achten. Ausschließliche Therapie nur über Histamin-freie Diät beseitigt weder die Ursachen noch ist es zielführend: zu oft habe ich Menschen gesehen die dann immer weniger vertrugen und so in einen Teufelskreis der Nährstoffmängel und dadurch weiterer Unverträglichkeiten gerieten.

Was man aber immer tun kann ist für guten Schlaf zu sorgen, da im Schlaf Histamin abgebaut wird, den Alkohol im Blick zu behalten denn er blockiert die DAO vorübergehend. Man kann schauen dass die Lebensmittel, die man zu sich nimmt, zink-und kupferreich sind sowie B6 enthalten damit der Körper genug DAO bildet. Für Frauen: die Hormone in Ordnung bringen. Denn in der zweiten Zyklushälfte bis zur Blutung verstärken sich das Östrogen und das Histamin gegenseitig, schaukeln sich also aneinander hoch, besonders dramatisch wird das bei einer bestehenden Östrogendominanz. Die gute Nachricht: sobald wieder eine ausreichende Menge Progesteron an Bord ist beruhigt sich auch die Histaminose, Progesteron ist unser natürlichster Histaminsenker.

 

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